DER Dsungarische Zwerghamster...


lat. Phodopus sungorus, auch Winter White/Russian Dwarf genannt, gehört zur Gattung der Kurzschwanz-Zwerghamster. Er lebt in Nordost-Kasachstan und Südwest-Sibiren.

 

Der Name Winter White kommt daher, dass sich der Dsungare in seiner natürlichen Umgebung im Winter fast komplett weiß färbt. Es ist also nicht die Temperatur, die den Dsungaren umfärben lässt, sondern es sind die Lichtverhältnisse. Er wurde übrigens schon bei extremsten Niedrigtemperaturen draußen gesehen, ist also perfekt an Kälte angepasst, z. B. ist er der einzige Hamster, dessen Pfötchensohlen behaart sind. Er ist nachtaktiv, kann nur in s/w und räumlich schlecht sehen.

 

Er wiegt zwischen 35 - 60 g (+/-). Das ist individuell verschieden und hängt auch von der Größe des Hamsters ab, aber sollte man Speckröllchen im Sitzen sehen, ist abnehmen angesagt.

 

Der Dsungi ist Einzelgänger. Er ist ein Bodenbewohner und gehört zur Familie der Wühler. In der Natur gräbt er tiefe Gänge und läuft auf der Suche nach Futter in der Nacht mehrere Kilometer. Ab und zu kann man ihn aber auch tagsüber bei der Futtersuche sehen.

 

In freier Natur lebt der Dsungare ca. 1 Jahr, in der Heimtierhaltung beträgt das durchschnittliche  Alter ca. 1,8 bis etwas über 2 (selten 3) Jahre. Aber man kann sagen, dass der Dsungi ab 1,5 Jahren alt ist/wird.

 

Äußerlich erkennt man den Dsungi gut an seiner Dreibogenlinie und dem Aalstrich, der vom Kopf bis zum sehr kurzen Schwänzchen reicht. Die Kopfform vom Dsungi ist breit und die Nasenpartie ein wenig aufgewölbt. Seine runden Ohren sind klein und er blickt aus großen, runden Augen umher. Sein flauschiges Fell ist kurz und dicht.

 

Die Wildfarbe des Dsungarischen Zwerghamsters ist agouti. Die Farbe Saphir (blaugrau) und das Zeichnungsgen Pearl (fast weiß) sind durch Genmutationen entstanden. Ziemlich wahrscheinlich, dass Dsungaren mit dieser Farbzeichnung in ihrer natürlichen Umgebung nicht lange genug leben, um sich fortzupflanzen - sie geben ein zu gutes Ziel für ihre Fressfeinde ab.

 

Die Verpaarung von Pearl (Gencode Pepe) x Pearl (Gencode PePe) ist letal und sollte möglichst unterbleiben. In der 1. Deutschen Hamstervereinigung ist die Verpaarung Pearl x Pearl verboten, in manchen Ländern ist es erlaubt.

 

Der Dsungi wird ab dem 28. Tag geschlechtsreif, ab dem Zeitpunkt müssen auf jeden Fall die männlichen Jungtiere von der Mama getrennt werden. Aber auch die weiblichen Tiere werden dann oft von der Mama ge- bzw. verjagt. Daher trennt man ab da die Jungtiere in Weibchen- und Männchengruppen. In der jeweiligen Geschlechtergruppe können sie noch ca. 2 bis 3 Wochen zusammenbleiben, bis die Revierkämpfe auch dort anfangen. Und nein, die Dsungies kuscheln nicht aneinander weil sie so lieb zueinander sind und sich so mögen, sondern weil die unterlegenen Tiere auf keinen Fall den "Familien-/Nestgeruch" verlieren dürfen, da sie ansonsten vom dominanten (Geschwister-)tier böse bis tödlich verbissen werden. Früher oder später wird daher ein schwerst verletzter oder toter Hamster zu beklagen sein!

 

Züchter halten daher immer genügend extra Gehege bereit, um, wenn es notwendig werden sollte, evtl. auch schon kurz nach dem 28. Tag kleine Rabauken zu trennen und einzeln zu setzen.


Die zwei Farben und das Zeichnungsgen:

Agouti

AA (reinerbig) oder Ad (mischerbig/trägt Saphir)

 

Die Farbschattierungen reichen hierbei von braun bis dunkelgrau.

 

AA-Agouti x AA-Agouti = der ganze Wurf ist Agouti

AA-Agouti x Ad-Agouti = alle Babies sind Agouti, jedoch können Saphirträger darunter sein

Ad-Agouti (= Saphirträger) x Ad-Agouti = hier sind wieder alle Babies Agouti, jedoch besteht eine 25 %ige Wahrscheinlichkeit, dass auch Saphir fällt. In der Praxis kann es aber genausogut sein, dass der ganze Wurf Saphir ist oder nur Agoutis fallen. Ob ein Agouti ein Saphirträger (also Ad) ist, kann man am ehesten feststellen, wenn man diesen mit einem Saphir verpaart. Wissen tut man es aber erst, wenn tatsächlich ein Saphir im Wurf ist - was trotz Ad nicht immer sicher der Fall ist.


Saphir

dd (reinerbig)

 

Das Fell hat bei saphir eine blau-graue Färbung. Der Aalstrich ist ebenfalls etwas heller. Saphir gibt es, wenn der Dsungi von beiden Eltern diese Genmutation geerbt hat.

 

Saphir dd x Agouti AA = es fallen nur Agoutis, die jedoch alle Saphirträger sind

Saphir dd x Agouti Ad = ergibt Saphir und Agoutis, die Agoutis sind Saphirträger

Saphir dd x Saphir dd = nur Saphirs im Wurf


(Zeichnungsgen) Agouti-Pearl

AA Pepe oder Ad Pepe

 

Hier wird durch das (dominante) Pepe verhindert, dass sich Pigmente im Haar einlagern. Einen Agouti-Pearl kann man am noch vorhandenen dunklen Aalstrich erkennen, auch das Schnäuzchen und die Flanken sind ein wenig dunkel schattiert.


(Zeichnungsgen) Saphir-Pearl

dd Pepe

 

Saphir-Pearls sind fast weiß, mit einem Hauch von hellgrauem Aalstrich.

 

Bei einer Verpaarung Pepe x PePe stirbt ein Teil der Babies im Mutterleib, daher ist die Verpaarung von zwei Pearls in Deutschland zu Recht verboten.


Mama saphir-pearl

Kind agouti-pearl


Es gibt zudem noch Merle/Marbled, die ich jedoch nicht züchte.


Dsungistars Amadeus (agouti) - ganz links fotografiert im Mai, die anderen Fotos zeigen Amadeus im Januar im chicen Winterlook.

Die Fotos hat Amadeus' Besitzerin, Shelly, gemacht. Vielen Dank liebe Shelly!